Auf ein Wasser mit …Christian Felber
Carolin Stüdemann traf sich „auf ein Wasser“ mit Christian Felber
„Dass die klimafreundlichsten und ethisch verantwortungsvollsten Produkte teurer sind, ist eigentlich „pervers“ im Sinne von verkehrt“, sagt Christian Felber im Interview mit Carolin Stüdemann, welches die Geschäftsführerin von Viva con Agua mit dem Initiator und Autor des Buches „Gemeinwohl-Ökonomie“ anlässlich seines Besuchs in Hamburg Ende August führte.
Die prägnante Aussage unterstreicht einen wesentlichen Punkt, den Gemeinwohl-Ökonomie als alternatives Wirtschaftsmodell ausmacht: Es setzt auf möglichst niedrige Kosten und die sind möglich, weil Kosten u.a. für Umweltbelastungen (z.B. durch schlechte Luft, ausgelaugte Böden), Hochwasserkatastrophen als Folge des menschengemachten Klimawandels, menschenunwürdige und krankmachende Arbeitsbedingungen nicht die Unternehmen, die diese verursachen, selbst tragen und mit einpreisen müssen, sondern diese auf den Staat bzw. die Staaten und damit letztlich die Gesellschaft abgewälzt werden.
Heutzutage sind daher in erster Linie die Unternehmen am erfolgreichsten und fahren für ihre Eigentümer und Aktionäre die höchtesn Gewinne ein, die am stärksten auf Kosten von Mensch, Umwelt und Natur wirtschaften. „Da ein Unternehmen aber kein Selbstzweck ist, muss neben der Finanz- auch eine Gemeinwohl-Bilanz geben“, sagt Felber und spricht sich auch für entsprechende staatliche Regulierungen aus: „Das Ergebnis der Gemeinwohl-Bilanz soll darüber entscheiden, wie hohe Steuern ein Unternehmen bezahlt und ob es öffentliche Aufträge erhält“.
Eine Quintessenz von Christian Felber mit Blick auf die Klimakrise:
„Wenn die klimafreundlichen Produkte preisgünstiger sind als Klimaaufheizer, dann haben wir eine intelligente ethische Marktwirtschaft.“
Das gesamte Interview wurde am 11.9.2021 in der Mopo im Rahmen der Serie „Auf ein Wasser mit…“ veröffentlicht.–> Link zum Interview