Gemeinwohl-Orientierung als Qualitätsmerkmal in der Altenpflege

Die Referenten und Veranstalter des Vallendarer Kolloquiums (v.l.n.r.): Christian Felber (Initiator der Gemeinwohl-Ökonomie), Dr. Hanno Heil (Initiator des Kolloquiums), Prof. Dr. Frank Schulz-Nieswandt und Dekan Prof. Dr. Hermann Brandenburg

Wissenschaftliches Kolloquium zum Thema „Zukunft der Altenpflege“ mit dem Schwerpunkt zur Gemeinwohl-Ökonomie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar

Rund um das Thema Gemeinwohl-Ökonomie im Kontext der Strategien für eine Zukunft der Altenpflege kreiste eine wissenschaftliche Tagung vom 02. bis 03. Februar 2017 an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) mit über 40 Teilnehmenden. Christian Felber, Initiator der Gemeinwohl-Ökonomie, stellte in einem öffentlichen Abendvortrag die Grundzüge der Gemeinwohl-Ökonomie vor. Altenhilfeeinrichtungen sollten ihren Beitrag zum Gemeinwohl in Zukunft noch deutlicher darstellen, so der Vorschlag Felbers. Das Publikum diskutierte im Anschluss über seine Vorschläge zu einer Gemeinwohl-Matrix, mit der Unternehmen, Kommunen und auch Hochschulen ihren Beitrag zum Gemeinwohl mit überprüfbaren Kriterien darstellen können. Interessiert zeigten sich die Zuhörenden auch an den Vorschlägen Felbers zu einer stärkeren Demokratisierung betrieblicher, kommunaler und gesellschaftlicher Entscheidungen. Am folgenden Tag stellte Bernd Bogert, Geschäftsführer der St. Gereon Seniorendienste, seine Pflegeeinrichtung vor, die bereits eine Gemeinwohl-Bilanz erstellt hat und berichtete, wie auf diese Weise internen Abläufe und die Außendarstellung verbessert werden konnten. Der zweite Referent des Kolloquiums Prof. Dr. Frank Schulz-Nieswandt, Geschäftsführender Direktor des Seminars für Genossenschaften an der Universität zu Köln, thematisierte, wie die Altenhilfe durch regionale Vernetzung gestärkt werden kann.

Fazit zur Veranstaltung: Die Teilnehmenden, die überwiegend bei gemeinnützigen Trägern der Altenhilfe arbeiten, stellten fest, dass Gemeinwohlorientierung in Zukunft für alle Träger-Einrichtungen der Altenhilfe zu einem wichtigen Wettbewerbsmerkmal am Markt werden könnte. Das Kolloquium habe Möglichkeiten gezeigt, schon heute die Weichen zu stellen, um die eigene Gemeinwohlorientierung zu überprüfen und gegebenenfalls nachzusteuern. Nur mit einer durchdachten und gelebten regionalen Vernetzung, so ein weiteres Fazit, sei eine gemeinwohlorientierte Altenhilfe in Zukunft denkbar. Beides miteinander zu verzahnen, wird eine wichtige Aufgabe der kommenden Jahre sein.

Wir sagen herzlichen Dank für die so intensive und diskursive Auseinandersetzung mit der Gemeinwohl-Ökonomie und ihrer Anwendung in einer Branche, die im Zuge des demografischen Wandels immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Hier die Medienresonanz zum Kolloquium:

https://idw-online.de/de/news667698

Bericht in der Rhein-Zeitung über das Vallendarer-Kolloquium

Die Gesamt-Dokumentation des Kolloquiums ist hier einzusehen:

Dokumentation des 3. Vallendarer Kolloqiums