Fotos und Text: Artikel-Auszug aus dem Kreisboten Landsberg, 20.09.2019, von Susanne Greiner:
„Landsberg – Während in Berlin das Klima-Paket mit 50 Milliarden Euro ausgehandelt wird und auf der ganzen Welt Menschen fürs Klima auf die Straße gehen, startet auch in Landsberg die Fridays-for-Future-Demo: Satte 3.000 Teilnehmer kamen heute auf den Hauptplatz. Alt und Jung, denn zum ersten Mal sind auch die Nicht-Schüler ausdrücklich zum Mitdemonstrieren aufgerufen.
In Landsberg startet die Demo um 14 Uhr – sozusagen in der neunten Stunde. „Das sind nicht Schüler, die einfach nur Schule schwänzen wollen“, urteilt eine der erwachsenen Teilnehmerinnen. „Der Klimawandel betrifft uns alle.“ Sie habe es satt, von der Politik hingehalten zu werden: „Es reicht jetzt.“ Ihre Arbeitszeit könne sie sich flexibel einteilen, muss also nicht „schwänzen“. Auch von den anderen Erwachsenen scheint kaum jemand Urlaub genommen zu haben – sei es, weil sie im Home-Office arbeiten, selbstständig sind, nur halbtags arbeiten oder schon „jenseits von Gut und Böse“ sind, wie ein älterer Herr sagt.
Wobei sich die Zaungäste meist positiv zu dem Streik äußern. Eine ältere Dame, die im Vorderanger den lautstarken Demozug beobachtet, findet die Aktion „absolut richtig“. Wenn die Jugend nichts mache, mache niemand etwas. „Man muss laut sein, um in dieser Welt gehört zu werden.“
Und laut sind sie, die Jugendlichen. „Hopp, hopp. Hopp. Kohlestopp!“ Ist einer der Slogans, die die Teilnehmer aus voller Kehle rufen. „Kurzstreckenflüge nur für Insekten“ ein anderer. Eine Schuhmachermeisterin schließt sich mit „Schuhe reparieren statt wegwerfen“ an. Neben akustischen Slogans gibt‘s zahlreiche Plakate. Die Welt als schmelzende Eiskugel auf einer Eiswaffel. Ein elfjähriges Mädchen, das zum ersten Mal bei der FFF-Demo dabei ist, hat einen Eisbären auf treibender Scholle gemalt. Auf einem Blatt steht mit Buntstiften ein simples „Es reicht!“