Superreiche gerecht besteuern – für Gerechtigkeit, Demokratie und eine zukunftsfähige Wirtschaft

Der Gemeinwohl-Ökonomie Deutschland e. V. hat sich gemeinsam mit mehr als 20 weiteren Sozial-, Umwelt- und Wohlfahrtsorganisationen, Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Initiativen einem breiten Aufruf angeschlossen: Superreiche müssen endlich angemessen besteuert werden – für soziale Gerechtigkeit, echten Klimaschutz und die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft.

Hintergrund ist die aktuelle Reichenliste des Manager Magazins, die erneut einen deutlichen Anstieg der Zahl von Milliardär*innen in Deutschland zeigt, und das trotz stagnierender Wirtschaft. Währenddessen verschärft sich die finanzielle Lage vieler Kommunen, die Infrastruktur zerfällt, Schulen und Krankenhäuser sind chronisch unterfinanziert, und wichtige Investitionen in Klimaschutz, Entwicklungszusammenarbeit und soziale Sicherheit bleiben aus.

Gleichzeitig tragen Superreiche nur noch halb so hohe Abgabensätze wie die Mitte der Gesellschaft – eine Folge jahrzehntelanger Steuerpolitik, darunter das Aussetzen der Vermögensteuer seit 1997. Deutschland zählt mittlerweile zu den Industrieländern mit der höchsten Vermögenskonzentration. Auf der anderen Seite leben 15,5 Prozent der Bevölkerung in Armut, jedes fünfte Kind wächst unter prekären Bedingungen auf.

Diese Schieflage ist gefährlich, auch für unsere Demokratie. Über Parteispenden und Lobbyarbeit sichern sich die Reichsten überproportionalen Einfluss, während die breite Bevölkerung die Auswirkungen von Kürzungen spürt. Investitionen in Bildung, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit werden blockiert, obwohl genau diese Investitionen notwendig wären, um den Standort Deutschland zukunftsfähig zu gestalten.

Repräsentative Umfragen und Bürgerbeteiligungsformate zeigen deutlich: Die Mehrheit der Menschen in Deutschland befürwortet eine stärkere Besteuerung großer Vermögen. Eine solche Maßnahme würde nicht nur die öffentlichen Haushalte stärken, sondern auch die extreme Ungleichheit verringern und den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern. Zudem würden Superreiche, die weit überdurchschnittlich zum CO₂-Ausstoß beitragen, stärker an den Kosten der Klimakrise beteiligt.

Wir als Gemeinwohl-Ökonomie Deutschland schließen uns deshalb der zentralen Forderung an:

Eine gerechte Vermögensbesteuerung muss jetzt durchgesetzt werden.

Nur so leisten die Reichsten ihren fairen Beitrag zu einer nachhaltigen, sozialen und demokratischen Zukunft – in Deutschland und weltweit.

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