Der Wohnungsmarkt kennt nur eine Richtung: teurer! Mehr als jeder 4te Haushalt in Hamburg ist von Wohnarmut betroffen. Die Einnahmen werden nur selten für solidarische Mieten, Sanierungen, ökologisches Bauen oder Beteiligung genutzt. Der Hamburger Senat steht ein besonderer Hebel zur Verfügung: mit der SAGA gehören ihm jede 5te Mietwohnung. Die Gemeinwohlökonomie (GWÖ) Hamburg befragte am 22. Januar 2025 drei Bürgerschaftskandidat:innen, wie sie die SAGA steuern wollen.
Die Mieten sind zu teuer. Darauf konnten sich unsere Podiumsgäste schnell einigen. Wie der Mietenspiegel beeinflusst werden soll, bot Gelegenheit, sich voneinander abzugrenzen. Kolja Rosemann (Die Linke) unterstützt unseren Vorschlag, gezielt mit den Mieten der SAGA den Mietspiegel zu senken. Leon Alam (Bündnis 90/ Die Grünen) bezweifelt, dass dies eine Wirkung habe. Er bevorzugt die Mietpreisbremse und eine behördliche Meldestelle für Mietwucher. Sarah Timmann (SPD) plädiert für mehr staatliche Förderung, damit private Akteure günstige Mietwohnungen neubauen. Weitere Maßnahmen, die alle drei unterstützen, sind
  • Die SAGA soll zukünftig keine Gewinne mehr an den Senat abführen müssen.
  • Mehr günstige Wohnungen sollen in den Mietspiegel eingehen, die 3% höchsten Mieten nicht.
  • Die sozialer Erhaltensverordnung soll großzügiger angewandt werden
  • Die Stadt soll ihre eigenen Flächen zu 2/3 Genossenschaften, Baugemeinschaften etc. vorbehalten.
Die SAGA könnte Klimaschutz noch stärker betreiben, indem sie mehr Gebäude saniert und mit PV-Anlagen ausstattet. Die drei Politiker unterstützen eine Sanierungsquote von mindestens 2% pro Jahr. 
Beim ökologischen Bauen sieht Leon Alam (Grüne) die SAGA in einer Vorreiterrolle. Der Landesvorsitzende will sie zum Ausprobieren ermutigen, bevor es verpflichtende Quoten geben wird. Kolja Rosemann (Linke) ergänzt, für die SAGA wieder einen eigenen Bauhof aufzubauen. Dieser könnte ökologisches Bauen langfristig planbar organisieren. 
Viele Mieter:innen wollen gerne an der Energiewende mitwirken und werden vom Vermieter ausgebremst. Dabei sind Balkonkraftwerke privilegierte Maßnehmen, genau wie eine Satellitenschüssel, jede:r hat ein Recht darauf. Alle Anwesenden sind empört, dass die SAGA Balkonkraftwerke nicht aktiv ermöglicht. Aus dem Publikum berichtet SoliSolar, wie einfach und günstig es sein kann. Der Vermieter Christian Warsch stellte seinen Mieter:innen aus eigener Tasche je ein Balkonkraftwerk auf das Dach. Dafür teilen sie sich die Stromkostenersparnis. Dies nennt er Solidarische Balkonkraftwerke. 
Mieter:innen, ihre Vereine und Wohlfahrtverbände haben bei der SAGA nicht viel mitzuentscheiden. Auch Kolja Rosemann (Linke) fordert, Räten von Mieter:innen mehr Entscheidungsmacht zuzugestehen. Leon Alam (Grüne) sieht ungenutzte Möglichkeiten in digitaler direkt-demokratischer Beteiligung.
Maike Pudlatz moderierte das Podium. Informationen und Fragen zur SAGA wurden von der Projektgruppe „Stadtwirtschaft stärken“ der Gemeinwohlökonomie (GWÖ) Hamburg erarbeitet. Bei der Veranstaltung am 22.1.2025 im Barmbek Basch waren etwa 30 Gäste anwesend. Als GWÖ vertreten wir die Haltung, dass die SAGA als öffentliches Unternehmen einen besonderen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten hat. Die Werte der GWÖ sind Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit sowie Transparenz und Mitentscheidung.