ein Bildungsmodul wird getestet

Ein frisch entwickeltes Curriculum – Modul zur GWÖ wird getestet

Stell dir vor …Zwei Löwenzahn Samen in blau und grün

… im Unterricht sind Themen einer gemeinwohl-orientierten Wirtschaft selbstverständlich integriert.

… es gibt dazu Bildungspläne und Materialien, die Lehrkräfte herunterladen und ausdrucken können.

… alle (jungen) Menschen können über ein nachhaltiges Wirtschaftssystem diskutieren und es mitgestalten.

An dieser Vision arbeiten wir mit dem Projekt GWÖ Curriculum!

Das Projekt in Kürze

Zusammen mit Lehrkräften entwickelt der AK Bildung ein Curriculum (Bildungsplan) sowie passende Bildungsmaterialien zur Anwendung im Unterricht.

Damit fließen Themen eines gemeinwohl-orientierten Wirtschaftssystems stärker in die politisch-ökonomische Bildung ein.

Ziele und Ergebnisse

Ziel ist es, dass Lehrkräfte auf ein umfassendes Curriculum sowie anwendbare Bildungsmodule zurückgreifen können. Damit fließen Themen einer Gemeinwohl-Ökonomie in strukturierter Form in die Bildungsarbeit ein.

Konkrete Ziele und Ergebnisse sind:

Curriculum:
Rund 30 Oberthemen und 300 Zielkompetenzen einer GWÖ-Bildung werden in einer aufbauenden Reihenfolge formuliert. Die Anknüpfungspunkte zu bestehenden Bildungsplänen werden beispielhaft dargestellt. So lassen sich die Themen in den Unterricht direkt integrieren – und nicht erst als optionales Sonderthema.

Bildungsmodule:
entlang des Curriculum wird eine Palette an zunächst rund 60 Bildungsmodulen entwickelt. Damit lassen sich die Themen didaktisch sinnvoll umsetzen, d.h. aktivierend, abwechslungsreich und kontrovers.

Sachanalyse:
begleitend wird eine kompakte wissenschaftliche Zusammenfassung der Themen erstellt, sodass sich Bildungsakteur*innen zunächst selbst in Themen einlesen und inhaltlich sicher auftreten können.

Am Beispielthema Gemeinwohl & Entwicklung kann man sich den Aufbau folgendermaßen vorstellen:

Curriculum:
Themen,

Zielkompetenzen
Verknüpfung zu Bildungsplänen:
Beispiel Rheinland-Pfalz (RLP)
Bildungsmodule:
Konzept, Methoden, Materialien
Sachanalyse:
für die Lehrkraft
16 Gemeinwohl / Wohlfahrt:
Teilnehmende (TN) können verschiedene Konzepte und Ansätze für eine ganzheitliche Wohlfahrtsmessung diskutieren (z.B. SDGs, Donut-Ökonomie, Better Life Index , …)
RLP, berufliches Gymnasium, VWL, Lernbereich 7:
(…) quantitatives und qualitatives Wirtschaftswachstum abgrenzen.
Entwicklung Brutto-Gemeinwohl-Produkt: die TN vergleichen SDGs, Donut-Ökonomie und den Betterlife-Index und einigen sich, welche Aspekte zur Messung von Gemeinwohl sie für wichtig halten. Ausführliche Darstellung zu verschiedenen Wohlfahrts-Konzepte und inwiefern sie sich inhaltlich und methodisch unterscheiden (z.B. objektive vs. subjektive Indikatoren) und worin die Vor- und Nachteile liegen.

Wirkung

  • Offizielle Bildungspläne für einen nachhaltigen Wirtschaftsunterricht können in Zukunft von dem Curriculum inspiriert werden.
  • Im Schulunterricht können sowohl grundlegende Themen (z.B. Verhalten, Ressourcen, Bedürfnisse) sowie auch spezifische Themen (Gemeinwohl-Bilanz, Gemeinwohl-Produkt, etc.) der Gemeinwohl-Ökonomie integriert werden.
  • Für die Erwachsenenbildung steht eine strukturierte Themensammlung sowie ein breiterer Fundus an anregenden Bildungsmodulen zur Verfügung.
  • In bürgerschaftlichen Gruppen (z.B. GWÖ-Regionalgruppen) können grundlegende ökonomische Themen anregender und fundierter diskutiert werden.

Beteiligte

Das in Teilzeit angestelltes Projektteam mit Johannes Dolderer (Leitung), Jan-Philipp Brinkmann und Nora Kühnhausen setzt die Maßnahmen um.

Lehrkräfte aus fünf kooperierenden Pilotschulen geben Ideen und Erfahrungen mit hinein, u. a. indem sie die Bildungsmodule in den Schulen testen und Feedback dazu geben. Darüber hinaus gibt es weitere Aktive aus dem AK Bildung, welche mit Ideen, Feedback und bei der Umsetzung unterstützen.

Wenn du im Bildungsbereich arbeitest und dich gerne mit Ideen und Feedback einbringen möchtest, melde dich gerne bei: johannes.dolderer@econgood.org

Laufzeit

Das Projekt ist nach langer Vorbereitung im September 2022 gestartet und läuft voraussichtlich bis November 2024.

Finanzierung

Die Gesamtkosten betragen rund 270.000 €. Durch eine Förderung der Software AG Stiftung wurden bereits 200.000 € zugesagt. Durch Beiträge der Schulen sowie durch den Verein GWÖ Bayern e. V. wurden weitere 20.000 € finanziert. So konnte mit dem Projekt schon begonnen werden.
Rund 42.000 € müssen durch weitere Förderungen und Spenden noch gedeckt werden.

Eine Landkarte wird mit Klebezetteln versehen
Zwölf Menschen bewegen sich im Raum während eines Workshops
Detailansicht von einem Feedbackbogen

Unterstützen | Spenden

Warst Du schon einmal Pate oder Patin für ein Bildungsmodul?

Damit wir das Projekt wie geplant abschließen können, benötigen wir Deine Unterstützung. Dabei zählt jeder Beitrag – von 30 € bis hin zur Großspende. Spenden, die über das Ziel hinausgehen, werden direkt in die Planung und Umsetzung von Folgeprojekte investiert, die an das Curriculum anknüpfen.

Unsere Spendenziele im Überblick:

Das Projektteam Nora, Jan-Philipp und Johannes

Exemplarische Spenden-Pakete:

30 € – Eine Arbeitsstunde (inkl. Nebenkosten)
480 € – Sachanalyse zu 1 Bildungsmodul (Thema)
900 € – Curriculum mit einem Bildungsplan eines Bundeslandes verknüpfen
1.800 € – Ein finalisiertes, getestetes Bildungsmodul
5.100 € – Curriculum Entwurf ab hier finalisieren
6.000 € – Ein Treffen mit Projektpartner*innen für Feedback und Entwicklung
6.000 € – Folgeprojekt ausführlich entwickeln

Vielen Dank, dass Du zu diesem Meilenstein der GWÖ-Bildung beiträgst!

Jetzt für das Projekt spenden:

Spenden per Überweisung sind ebenfalls möglich:

Spendenkonto des Gemeinwohl-Ökonomie Deutschland e.V.
IBAN: DE72430609671318537400
BIC: GENODEM1GLS
Bank: GLS
Verwendungszweck: Curriculum

*Spender*innen ab 10.000 € werden auf Wunsch namentlich genannt.

Weitere Fragen und Antworten

Für die Transformation hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft müssen Menschen die Probleme unserer Welt verstehen und sich Lösungsansätze vorstellen können. Dabei spielt Bildung eine Schlüsselrolle!

Laut dem nationalen Aktionsplan für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) soll diese BNE im gesamten „Bildungswesen strukturell verankert“ werden. Es braucht also Konzepte und Materialien damit Lehrkräfte im Wirtschafts- und Sozialkundeunterricht den Schüler*innen eine Auseinandersetzung nach Fragen eines nachhaltigen Wirtschaftssystems bieten können.

Häufig bedeutet Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), dass vorrangig die Verantwortung der Konsument*innen thematisiert wird. Welche Rolle die Strukturen unseres Wirtschaftssystems spielen kommt dagegen oft zu kurz. Wie definieren wir Wirtschaft? Was sind die Ziele des Wirtschaftens? Wie messen wir ökonomischen Erfolg? Welche Spielregeln definieren wir für unsere Wirtschaftsordnung? Diese Fragen müssen thematisiert werden, wenn wir eine nachhaltige Entwicklung erreichen wollen. Die Gemeinwohl-Ökonomie bündelt hierzu zahlreiche Vorschläge.

Wenn die GWÖ bzw. ein nachhaltiges Wirtschaftssystem derzeit in der Bildung thematisiert wird, dann bisher allerdings häufig als separater Zusatz zum Beispiel am Endes des Schuljahres. Doch während des regulären Wirtschaftsunterrichtes wurden bereits viele ökonomische Grundlagen vermittelt, die im Widerspruch zu einer ganzheitlichen nachhaltigen Betrachtungsweise von Wirtschaft stehen: vom Homo Oeconomicus, über vereinfachte Marktmodelle bis hin zu reduzierten Ressourcentheorien.

Deshalb braucht es in Form eines detaillierten Curriculums ein Konzept, wie genau die Aspekte und Perspektiven eines nachhaltigen Wirtschaftssystem bereits bei den ökonomischen Grundbegriffen und Grundkonzepten im täglichen Wirtschaftsunterricht integriert werden.

Obwohl die schulische Bildung für nachhaltige Entwicklung Fortschritte macht, konzentriert sie sich häufig nur auf das Konsumverhalten einzelner Personen. Das bedeutet, dass junge Menschen dazu ermutigt werden, ihre Kaufentscheidungen bewusster zu treffen. Doch die darunter liegende Art und Weise Wirtschaft zu denken, zu definieren und zu praktizieren wird nicht ausreichend reflektiert.

Für eine wirklich nachhaltige Entwicklung ist es jedoch wichtig, auch die Zusammenhänge zwischen (Un-) Nachhaltigkeit und unserer Wirtschaftsweise zu verstehen. Denn die Art und Weise, wie wir über Wirtschaft denken und sie praktizieren, kann strukturell zu nicht-nachhaltigen Ergebnissen führen. Eine Wirtschaft die verkürzt nur als geld-basierte Marktwirtschaft definiert wird und Gewinnmaximierung als effiziente Strategie für das Gemeinwohl definiert, kommt in strukturelle Widersprüche mit einer nachhaltigen Entwicklung. Erst wenn die Lernenden diese systemischen Zusammenhänge verstehen, können sie Vorstellungen für eine nachhaltige Wirtschaftsweise entwickeln und tatsächlich konsequent als Akteur*innen einer nachhaltigen Entwicklung handeln.

Hierfür braucht es einen Überblick und Klarheit über die zu vermittelnden Themen, Inhalte und Kompetenzen. Die Entwicklung eines Curriculums ist ein sinnvoller und notwendiger Schritt, damit Lehrkräften und Bildungsreferent*innen eine nachhaltige und gemeinwohlorientierte Wirtschaftsbildung fördern können.

Ausgangspunkt dieses Projektes sind zunächst Schulen und schulische Bildungspläne.

Nichts desto Trotz kann das Curriculum und die Bildungsmodule auch in allen anderen Bildungsfeldern verwendet werden. Auch für die Erwachsenenbildung gibt das Curriculum eine wichtige Orientierung vor, welche Themen sinnvoller Weise behandelt werden, um ein ganzheitliches Verständnis für eine gemeinwohl-orientierte Wirtschaft zu erlangen.

Ebenso können die Bildungsmodule in der Regel auch in der Erwachsenenbildung eingesetzt werden.

Das Curriculum ist allgemein formuliert und hat Überschneidungs- und Anknüpfungspunkte mit vielen Schulfächern (die in verschiedenen Bundesländern auch unterschiedlich zugeschnitten und benannt sind). Thematisch hat das Curriculum die meisten Überschneidungspunkte mit Wirtschaft. Aber auch Fächer wie Sozialkunde, Politik oder Gemeinschaftskunde weisen in der Regel zahlreiche Anknüpfungspunkte auf (z.B. Wirtschaftspolitik, Gemeinwohl, Wohlfahrtsmessung), sodass die Themen und Bildungsmodule auch dort punktuell eingesetzt werden können. Das selbe trifft auf Fächer wie Geographie (Entwicklungsforschung, Ungleichheiten, Globaler Wandel, Ressourcen) oder Ethik (Werte, Verhalten, Normen) zu.

Prinzipiell von allen, die möchten. Die Bildungsmodule stehen anschließend auf der Website frei zur Verfügung und können einfach heruntergeladen werden. Im Regelfall sind sie mit einer Lizenz zur freien Nutzung versehen, sodass sie frei verwendet werden dürfen und sogar weiterentwickelt werden dürfen, solange die GWÖ als Urheber genannt bleibt.
Die Module können und sollten je nach Zielgruppe und Rahmenbedingungen auch angepasst werden. Das heißt, sie dienen als Ausgangspunkt und Inspiration. Die Dateien selbst werden auch als bearbeitbare Vorlagen herausgegeben, sodass sie einfach angepasst werden können.

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