Harro Colshorn für Sepp-Daxenberger-Preis 2019 vorgeschlagen
Unter dem Motto „Verändern, um zu bewahren“ verleihen die bayerischen Grünen alle zwei Jahre den Sepp-Daxenberger-Preis.
Hierzu wurde kürzlich vom Grünen Ortsverband Feldkirchen/Westerham der Vorschlag eingereicht, den Sepp-Daxenberger-Preis in 2019 zu vergeben an:
Harro Colshorn, Bioland-Gärtner, Pionier der Gemeinwohl-Ökonomie in Bayern, Aktiver der GWÖ-Regionalgruppe Mangfalltal und Vorstandsvorsitzender des Gemeinwohl-Ökonomie Bayern e.V.
Schon Mitte Juli wird sich zeigen, ob nachfolgender Werdegang die fünf-köpfige Jury überzeugen konnte:
Harro Colshorn zeigt, dass und wie es gelingt, als Privatperson UND Unternehmer gesellschaftliche Werte und Ökologie zusammen zu denken, zusammen zu gestalten und Menschen dabei zusammen zu bringen, woraus Dynamik und Veränderung entsteht.
In den 1980er Jahren baute er südlich von München eine kleine Bioland-Landwirtschaft mit Ziegen, Schafen und Gemüse mit angeschlossenem Naturkostladen auf. Bereits seit 1985 gibt es dort die Gemüse-Abo-Kiste – damals eine Neuheit, ganz ohne Vorbild.
In den 1990er Jahren erfolgte der Ausbau zu einer Bioland-Gemüse-Gärtnerei in Bruckmühl mit Hofladen und Abo-Kiste.
Parallel dazu wirkte Harro Colshorn beim Aufbau des Bioland Landesverbandes Bayern als Regional-Betreuer, im Landesvorstand und in der gärtnerischen Facharbeit mit; letzteres immer in „ökomenischer“ Zusammenarbeit mit demeter und Naturland.
Er selbst sagt: „Bioland-Bau habe ich immer als Agrarkultur verstanden, als generationenübergreifendes Wirtschaften in Verantwortung gegenüber den Mit-Lebewesen im und auf dem Boden: Pflanzen, Tiere, Menschen – und nicht nur als Zertifizierungsmodell.“
2010 begegnete er der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ), einer Bewegung, die die Werte Menschenwürde, Solidarität, Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit und Demokratie in einem Wirtschaftsmodell zusammenbringt.
In der GWÖ hat Harro Colshorn seine Werte wiedergefunden, und zwar nicht nur auf die Landwirtschaft bezogen, sondern auf die ganze Wirtschaft.
Er wirkte bei der Entwicklung und dem Aufbau der Gemeinwohl-Ökonomie zuerst im österreichischen Gründungsverein mit. Daneben initiierte und koordinierte er die Aktivitäten der Gemeinwohl-Ökonomie in Bayern und hielt mit Unternehmen anderer Wirtschaftsbereiche erste Pressekonferenzen ab.
2015 war Harro Colshorn Mitbegründer des Vereins Gemeinwohl-Ökonomie Bayern e.V.. Er arbeitete im Vorstand mit und ist seit 2018 erster Vorstand. Er trug und trägt maßgeblich dazu bei, ethische Werte in der Wirtschaft zu Unternehmer*innen, in Gesellschaft und Politik zu bringen. Er ist stets Gestalter, Ratgeber und Motivator, im fünfköpfigen Vorstands-Team sowie in der ganzen Bewegung, weit über Bayern hinaus.
Harro Colshorn begegnet jeder und jedem immer mit offenem Ohr, Herz und Verstand. Er analysiert haarscharf, streitet und diskutiert für unsere Lebensgrundlagen und gesellschaftlichen Werte. Dabei lebt er Kooperation statt Konkurrenz und baut Brücken, wie das Beispiel Bioland-Naturland-Demeter zeigt. Er lebt die Werte der Menschlichkeit und ökologischen Nachhaltigkeit überzeugend und wie selbstverständlich. Das alles mit scheinbar unendlicher Energie, Engagement und Humor.
Mit unserem Vorschlag für den Sepp-Daxenberger-Preis möchten wir ihm dafür Danke sagen.