Nachbericht RG Landshut-Freising: „Unternehmertum und Nachhaltigkeit“

Die Veranstaltung fand am 7. April 2025 in Landshut an der Hochschule Landshut statt. Sie beinhaltete einen Vortrag des Unternehmers Stefan Maier und eine Diskussion zum Thema
„Wie können Unternehmertum und Nachhaltigkeit zusammengeführt werden?“
Außerdem erfolgte die Übergabe der Zertifikate an vier Unternehmen, die eine Gemeinwohl-Bilanz erstellt haben.
Programmablauf:
- Begrüßung und Einführung:
- Prof. Dr. Fritz Pörnbacher – ehem. Präsident der Hochschule Landshut
- Prof. Dr. Georg Ohmayer – GWÖ-Regionalgruppe Landshut
- Vortrag und Diskussion – Moderation Prof. Dr. Markus Schmitt
- Vorstellung von vier Unternehmen mit frisch erstellter Gemeinwohl-Bilanz samt Übergabe der Zertifikate durch die GWÖ-Beraterin Vera Boos
- Get-together – mit Getränken und Fingerfood
Hier geht es zur Veranstaltungsankündigung.
Hier geht es zum Artikel aus der Landshuter Zeitung vom 25. April 2025; Veröffentlichung mit freundlicher Erlaubnis der Mediengruppe Attenkofer
Nachbericht
Begrüßt wurden die Gäste vom ehemaligen Hochschulpräsident Prof. Fritz Pörnbacher und dem Koordinator der GWÖ-Regionalgruppe Landshut-Freising Prof. Georg Ohmayer.
Pörnbacher wies darauf hin, dass schon die antiken griechischen Philosophen mit dem Begriff Eudaimonie das gute Leben für Alle, sprich das Gemeinwohl, in den Mittelpunkt ihrer Ethik gestellt haben.
Ohmayer führte aus, dass sich die Bewegung GWÖ (Gemeinwohl-Ökonomie) zum Ziel gesetzt hat, den Artikel 151 der bayrischen Verfassung „Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl“ mit einem konkreten Vorschlag für ein alternatives Wirtschaftsmodell in die Tat umzusetzen.
Stefan Maier, Gründer und Geschäftsführer von Prior1, einem Unternehmen mit 85 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 23 Mio. €, das Gebäude-Infrastrukturen für Rechenzentren plant, hielt den Hauptvortrag mit dem Thema „Wie können Unternehmertum und Nachhaltigkeit zusammengeführt werden?“. Er ging dabei auf alle drei Aspekte der Nachhaltigkeit ein: Ökologie, Ökonomie und Soziales. Er beschrieb allgemein und an Beispielen aus seinem Unternehmen, wie Wirtschaft im Einklang mit ethischen Werten funktionieren kann.
Stefan Maier fasste die notwendige Transformation der Wirtschaft mit folgenden Grundaussagen zusammen:
- Die Wirtschaft dient dem Gemeinwohl und nicht mehr der Geldvermehrung um ihrer selbst willen.
- Ungleichheiten bei Einkommen, Vermögen und Macht halten sich in maßvollen Grenzen.
- Der Umweltverbrauch bleibt innerhalb der Regenerationsfähigkeit natürlicher Ökosysteme und der planetaren Grenzen.
- Gegenwärtige und zukünftige Generationen genießen gleiche Lebenschancen
Stefan Maier stellte mit seinem Vortrag aus der eigenen Praxis heraus überzeugend dar, dass erfolgreiches Unternehmertum und Nachhaltigkeit keine Gegensätze sein müssen, und dass man nicht trotz, sondern sogar wegen dem Fokus aufs Gemeinwohl unternehmerisch erfolgreich sein kann.
In der anschließenden Diskussion, moderiert von Prof. Markus Schmitt, wurde die Umsetzbarkeit der Thesen von Stefan Maier lebhaft diskutiert.
Anlass der gesamten Veranstaltung war, dass folgende vier Unternehmen aus der Region im letzten Halbjahr ihre Gemeinwohl-Bilanz erstellt hatten und ihre Zertifikate erhalten sollten:
Gratulieren konnten wir auch dem Landshuter HNO-Arzt Dr. Ioannis Charalampakis, der vor kurzem mit dem Deutschen Fachkräftepreis in der Kategorie Arbeitskultur ausgezeichnet wurde. Kernstück seines Praxis-Konzeptes ist das sog. „selbstführende Team“, bei dem der Inhaber zwar Mitglied ist, aber kein Vetorecht ausübt.
Am Ende der Veranstaltung stellten sich alle Beteiligten zu einem Gruppenfoto zusammen.
v.l.n.r.: Ioannis Charalampakis, Stefan Maier, Karl und Gerda Braun, Heiko Helmbrecht, Matthias Schmuderer, Oliver und Maria Daxauer, Georg Ohmayer, Fritz Pörnbacher, Markus Schmitt
(Foto: Christa Baldioli)
