Mit dem Jahresbeginn 2025 treten in Deutschland mehrere neue gesetzliche Regelungen in Kraft, die sowohl auf soziale Gerechtigkeit als auch auf Nachhaltigkeit abzielen. Besonders hervorzuheben sind die Erhöhung des Mindestlohns, Änderungen beim Wohngeld und steuerliche Vorteile für Kinderbetreuungskosten. Diese Maßnahmen sind nicht nur sozialpolitisch bedeutsam, sondern auch eng mit den Prinzipien der Gemeinwohl-Ökonomie verknüpft.

Die Einführung dieser Reformen wird voraussichtlich positive Effekte auf verschiedene gesellschaftliche Bereiche haben:

Armutsbekämpfung: Die Anhebung des Mindestlohns gibt Geringverdiener*innen mehr finanzielle Sicherheit und reduziert die Einkommensungleichheit. Auch die Reform des Wohngelds trägt dazu bei, dass einkommensschwache Haushalte besser mit steigenden Wohnkosten umgehen können.

Soziale Gerechtigkeit: Diese Maßnahmen fördern eine gerechtere Verteilung von Ressourcen und stärken den sozialen Zusammenhalt.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Die steuerlichen Vorteile für Kinderbetreuungskosten erleichtern es Familien, Beruf und Privatleben besser zu organisieren, und fördern die Gleichstellung von Männern und Frauen.

Nachhaltigkeit: Indirekt unterstützen diese Regelungen eine nachhaltige Gesellschaft, da sie die Lebensqualität breiter Bevölkerungsschichten verbessern und wirtschaftliche Teilhabe ermöglichen.

Vereinbarkeit mit den GWÖ-Prinzipien

Die neuen Gesetze passen in vielerlei Hinsicht zu den Werten der Gemeinwohl-Ökonomie:

Menschenwürde: Die Erhöhung des Mindestlohns stärkt die ökonomische Basis vieler Menschen und würdigt ihre Arbeit.

Solidarität und Gerechtigkeit: Durch die gezielte Unterstützung einkommensschwacher Haushalte und Familien werden Solidarität und soziale Gerechtigkeit gefördert.

Ökologische Nachhaltigkeit: Obwohl keine direkten Umweltschutzmaßnahmen enthalten sind, können bessere Lebensbedingungen langfristig eine umweltbewusstere Lebensweise fördern.

Demokratische Mitbestimmung und Transparenz: Die transparente und partizipative Entwicklung solcher Gesetze ist ein wichtiger Schritt in Richtung mehr Mitbestimmung.

Weitere notwendige Schritte

Trotz der positiven Ansätze gibt es noch viel zu tun. Um soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit in Deutschland weiter voranzutreiben, fordert die GWÖ beispielsweise:

•Die Einführung einer Gemeinwohl-Bilanzierung für Unternehmen, um Transparenz und ökologische Verantwortung zu stärken. Wir arbeiten daran, dass unser ECOnGOOD-Label noch mehr CSRD-konform wird.

•Maßnahmen zur stärkeren Reduktion von CO₂-Emissionen, die mit sozialen Verbesserungen verknüpft werden.

Ja, die neuen gesetzlichen Regelungen sind ein Schritt in die richtige Richtung, um soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit in Deutschland zu fördern. Dennoch bleibt viel Raum für zusätzliche Maßnahmen, die im Sinne des Gemeinwohls wirken.