Podiumsveranstaltung: Nachhaltige Entwicklung mit der Gemeinwohl-Bilanz. Gemeinsam für eine bessere Wirtschaft!
Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) in Hamburg lud am 26.01.2023 gemeinsam mit der Gemeinwohl-Ökonomie Hamburg zum Auftakt seines Nachhaltigkeitsforums ein. Die Veranstaltung zum Thema „Nachhaltige Entwicklung mit der Gemeinwohl-Bilanz“ sorgte für ein volles Haus in der GLS Bank. Bei guter Stimmung und lockerer Atmosphäre konnten sich Unternehmer*innen und Interessierte untereinander austauschen und über die Gemeinwohl-Bilanz als einen besonderen Organisationsentwicklung-Prozess informieren.
Nach der Begrüßung durch Roland Lüdemann vom BVMW führte Susanne Dahncke, Family Business Coach und GWÖ-Beraterin, als Moderatorin durch den Abend. Den Einstieg machte Mick Petersmann, Volkswirt und ebenfalls GWÖ-Berater. In seinem Impuls-Vortrag stellte er die Gemeinwohl-Bilanz und ihre Bedeutung für den sozial-ökologischen Wandel unserer Wirtschaft vor.
Zum anschließenden Podiumsgespräch waren drei norddeutsche GWÖ-Pionierunternehmer*innen geladen: Annett Nack (Nack Büroeinrichtungen GmbH), Kalle Siegel (Rymhart GmbH) und Enno Schröder (Goldeimer gGmbH). Sie alle teilen drei elementare Erkenntnisse:
- „Gewinn ist nicht das oberste Ziel.“
Sie gehören zu jenen Unternehmen und Organisationen, die mehr erreichen wollen als nur Profit. - „Unsere aktuelle Wirtschaftsweise ist nicht zukunftsfähig.“
Sie haben realisiert, dass unser Wirtschaftssystem über die Grenzen der menschlichen und ökologischen Ressourcen hinaus geht. - „Wir müssen etwas ändern und wir schaffen das auch.“
Sie sind davon überzeugt, dass es einen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel braucht und dass sie diesen mit gestalten können.
Mit ihrem unternehmerischen Handeln beteiligen sie sich aktiv am wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Transformationsprozess und verstehen sich damit als Teil der Lösung und nicht als Teil des Problems. So produzieren beispielsweise die Strickerei Rymhart GmbH und die Lieferanten der Nack Büroeinrichtungen GmbH ihre Produkte ausschließlich in Deutschland. Goldeimer verfolgt als gemeinnützige GmbH eine nachhaltige Sanitärversorgung im Sinne der Kreislaufwirtschaft. Sie alle sehen in der Gemeinwohl-Bilanz den Schlüssel zum Erkenntnisprozess darüber, wie soziale und ökologische Verantwortung mit unternehmerischen Zielen verbunden und in Organisationsprozessen verwirklicht werden kann.
„Die Gemeinwohl-Bilanz gibt uns einen Überblick über Entwicklungsmöglichkeiten und Ziele und macht uns bewusst, wo wir stehen“ meint Kalle Siegel. Dabei geht es laut Annett Nack nicht darum, etwas „grün zu malen“, sondern um Ehrlichkeit und Transparenz und darum, mit Würde zu wirtschaften.
Ein gelungener Abend, der gezeigt hat, dass nicht nur auf der Bühne sondern auch unter den rund 40 Personen im Publikum viel Verantwortungsbewusstsein und Wandelmut herrscht – für ein gutes Leben für alle Menschen!!
Danke an Kirsten Stubenrauch für den Bericht.