GWÖ und Bilanzierung kirchlicher Einrichtungen
Aachen, 04.06.2022
Ein Studientag
Wer druckt eigentlich den Pfarrbrief – und wer entscheidet dies?
Das war ein gutes Beispiel dafür, welche Fragen sich kirchliche Gemeinden oder Verbände stellen, wenn sie sich auf den Weg einer GWÖ,-Bilanzierung ihrer Einrichtung begeben wollen. Schließlich wird schon bei „kleinen“ Entscheidungen deutlich, ob soziale und nachhaltige Werte die Grundlage unseres Handelns bilden und so die soziale und ökologische Gesamtbilanz einer Einrichtung beeinflussen können. Oder prägt die Mitbestimmung von Ehrenamtlichen – oder ihr Fehlen – die GWÖ-Bilanz eines Verbandes oder einer Gemeinde? Und was wird eigentlich aus den Solardächern auf dem Kirchendach?
12 kirchlich Verantwortliche aus Verbänden und Pfarrgemeinden waren der Einladung der KAB Aachen gefolgt und trafen sich am Pfingstsamstag zu einem Studientag, um anhand eines „Schnelltestes“ ihre Pfarrgemeinde oder Verband einmal einer „Bilanzierung zur Probe“ zu unterziehen. Dieses Vorgehen ermöglichte einen tollen Einblick in die Komplexität einer Bilanzierung. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekräftigten, dass die Matrix der Gemeinwohl-Ökonomie ein hervorragendes Instrument darstellt, um die eigene Einrichtung in Richtung des notwendigen sozialökologischen Wandels zu entwickeln und zu lenken.
Als Einrichtung, Verband oder Gemeinde muss Kirche ein Hoffnungsträger sein- durch unsere christliche Ausrichtung und durch den Teil, den jeder von uns gesellschaftlich beitragen kann. Wir wollen als Kirche Teil der Lösung und des Wandels sein.
Bei der Arbeit an der Matrix stellten sich den Teilnehmer:innen aber auch ganz neue und etwas andere Fragen. Welchen Beitrag leistet die Kirche fürs Gemeinwohl? Wer sind eigentlich die Kunden der Kirche? Welches Produkt bietet die Kirche an? Wie stellen wir ehrenamtliches Engagement als Beitrag zum Gemeinwohl dar? Das waren Fragen, die uns angesichts der aktuellen Verfasstheit der Kirche auch ganz gut tun! Nach diesem Studientag stehen für alle Teilnehmer:innen und Teilnehmer nun „Hausaufgaben“ in der eigenen Einrichtung an – dies wird dann beim nächsten Treffen im August zusammengetragen.