Christian Schmelcher, Leiter der Beschäftigungsförderung Göttingen (BFGoe)

Die Beschäftigungsförderung Göttingen (BFGoe) erarbeitet derzeit zusammen mit drei anderen städtischen Gesellschaften eine Gemeinwohl-Bilanzierung und erhält am 9. Dezember 2021 ihr Testat *) im Deutschen Theater in Anwesenheit der Oberbürgermeisterin Petra Broistedt. Joachim Langer, GWÖ-Referent aus Heidelberg und Christian Schmelcher, Vorstand der Beschäftigungsförderung Göttingen (BFGoe), referierten über die Gemeinwohl-Ökonomie und stellten sich den anspruchsvollen Fragen eines sehr versierten Publikums im Gemeindesaal St. Johannis. Kerstin Remane von der Ev. Stadtakademie moderierte die Vortrags- und Diskussionsveranstaltung.

Christian Schmelcher von der BFGoe zeigte sich begeistert von dem Entwicklungsprozess, der durch die Gemeinwohl-Bilanzierung in der BFGoe angestoßen wurde. Die 20 Themen einer Gemeinwohl-Bilanz würden die soziale und ökologische Performance einer Institution beleuchten und dazu anregen, einen Beitrag zur Transformation in ein soziales und ökologisch nachhaltiges Wirtschaften zu leisten. Dafür hätte die BFGoe bereits rund 20 Aufgaben erarbeitet, so dass sie sich in den nächsten zwei Jahren Schritt für Schritt verbessern könne. Schmelcher nannte Beispiele aus den Bereichen der nachhaltigen und fairen Beschaffung, Bezahlung von Honorarkräften und der Reduzierung der Autofahrten der Mitarbeitenden. So konfrontiert die BFGoe derzeit, anläßlich der Anschaffung von Büroausstattungen, die Anbieter mit Fragen, wie: „Wo kommen ihre Möbel her? Welche Rohstoffe werden verwendet? Wie werden die Mitarbeitenden in der Lieferkette bezahlt und behandelt? Wo und wie werden soziale und ökologische Aspekte berücksichtigt?“

Die Referenten erläuterten nachvollziehbar, dass die GWÖ viele Möglichkeiten bietet, um aktiv zu werden. Denn das Entscheidende ist: unser bisheriges Engagement reicht noch nicht, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Es gilt zu handeln und eine Wirtschaft zu fördern, die zum Wohle von Mensch und Umwelt arbeitet.
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*) Die Testatübergabe musste Pandemie bedingt in das Frühjahr 2022 verschoben werden.