WIE FAIR IST DEIN UNTERNEHMEN?

4 AusstellungswürfelWIE FAIR IST DEIN UNTERNEHMEN?

Zur „Fairen Woche 2024“ im September hatte die GWÖ an vier Tagen einen Pavillon am Gänseliesel zur Fairness bzw. zur sozial-ökologischen Nachhaltigkeit von Unternehmen. So will die GWÖ das soziale Verhalten und den ökologischen Einfluss einer/s jeden Beschäftigten und vor allem der Firmenleitungen verdeutlichen. Zu 10 Themen der Nachhaltigkeit wurde informiert und eine digitale wie analoge Bewertung angeboten.

Pavillon

Sechzehn Tafeln zeigten die potenzielle Gemeinwohl-Orientierung eines Arbeitgebers. Die Besucher*innen im Pavillon begannen oft Diskussionen zum Arbeitsalltag und zu wirtschaftspolitischen Themen wie Steuersystem, Geldsystem und Außenwirtschaft. Und viele nutzen die Möglichkeit mittels QR-Code oder mit dem Stift ihre Arbeitgeber*innen einzuordnen. Die Grundlage dafür ist die Gemeinwohl-Matrix der Gemeinwohl-Ökonomie, mit der Unternehmen, Organisationen und Kommunen freiwillig ihren Beitrag zum Gemeinwohl messen können.

Dabei konnten Beschäftigte aller Vertragsarten die soziale und ökologische Wirkung ihrer Tätigkeit reflektieren. Mit dieser Befragung, die anonym oder auch mit Angabe der Arbeitsstätte stattfinden konnte, möchte die Gemeinwohl-Ökonomie ein stärkeres Engagement der regionalen Arbeitgeber für ethisch motiviertes Wirtschaften anzustoßen.

GWÖLer am Stand

Karen Hillmer & Giesela Weikum

Die GWÖ ist für Gewinn, Wachstum und Wettbewerb – den Gewinn an Gemeinwohl, das Wachstum der Anzahl von gemeinwohlfördernden Unternehmen, den Wettbewerb um den größten Beitrag zum Gemeinwohl!

Zur Auswertung:

An der Befragung beteiligten sich 83 Personen. Die Firmen werden überwiegend mit „eher fair“, „fair“ oder sogar als „sehr fair“ beurteilt. Die Ergebnisse weisen damit deutlich ein gewisses Einverständnis der abhängig Beschäftigten mit ihren Arbeitgebern in Punkto ethischem Verhalten aus. Entsprechend nehmen, je nach Frage, nur 1 bis 5 Personen ein „sehr unfaires“ Verhalten wahr. Allerdings geben ¼ der Personen an, dass die die Gestaltung der Gehälter, der Umgang mit Entscheidungen und mit der gesamten Lieferkette unfair bei Ihrer Arbeitgeber ist. Weitere ¼ der Personen geben an unentschieden zu sein bzgl des Umgangs mit Entscheidungen und der Sorgfalt mit Lieferketten.

Mit der Aktion konnte ein Stimmungsbild darüber gewonnen, wie zentrale Dimensionen von Unternehmensethik im beruflichen Umfeld erfahren und gewertet werden. Darüber mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen, ist für den Umstieg in eine zukunftsfähige Wirtschaft unabdingbar. In den Gesprächen zeigte sich eine große Zustimmung zu den ausliegenden Karten „Eine andere Wirtschaft ist möglich“.Antworten auf die 10 Fragen in Prozentanteilen.

Antworten auf die 10 Fragen in Prozentanteilen.
Die Ausprägungen „eher fair“, „fair“ und „sehr fair“ sind hier zu „fair“, „eher unfair“, „unfair“ und „sehr unfair“ sind zu „unfair“ zusammengezogen worden. Die Antwortmöglichkeit „unentschieden“ wurde vermutlich auch für „weiß nicht“, im Sinne von „keine Kenntnis vom Sachverhalt“ gewählt. n = 100 %= beantwortete Fragen. 55% der Teilnehmer*innen haben ihren Arbeitgeber beim Namen genannt.

WIE FAIR IST DEIN UNTERNEHMEN? fair unentschieden unfair
1. Wie fair ist Dein Unternehmen bei der Gestaltung der Arbeitsverträge?
Interessen von beiden Seiten berücksichtigt, Arbeitszeit auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten, Transparenz über die Vertragsbedingungen
71% 20% 9%
2. Wie fair ist die Gestaltung der Gehälter in Deinem Unternehmen?
Verdienst ermöglicht ein lebenswürdiges Leben, das nicht nur dem Mindestlohn entspricht, Spreizung des Verdienstes, der Abstand zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Gehalt angemessen, wer wie viel verdient ist transparent, gleicher Lohn für gleiche Tätigkeit (kein Pay Gap)
62% 12% 26%
3. Wie fair ist in Deinem Unternehmen der Umgang mit Entscheidungen?
Alle wesentlichen Daten für Mitarbeitende transparent, Teams können ihre Arbeitsplätze selbst organisieren, Führungskräfte werden nach demokratischen Prinzipien gewählt
51% 22% 27%
4. Wie fair geht Dein Unternehmen mit der Würde des Menschen um?
Respektvolle und offene Unternehmenskultur, in der alle Menschen Platz finden, Diversität als Stärke gesehen und jedem ggü Wertschätzung, Gesundheit der Arbeitnehmenden wird gefördert, Menschen können sich nach ihren Bedürfnissen entwickeln
75% 12% 13%
5. Wie fair ist Dein Unternehmen im Umgang mit Kunden*innen?
Kundenbeziehungen auf Augenhöhe, Produkte erfüllen tatsächliche Bedürfnisse zu einem fairen Preis, Wartung und Service sind selbstverständlich, Kunden in der Produktentwicklung einbezogen, Preisgestaltung berücksichtigt die Lebenssituation der Kundinnen und Kunden
88% 11% 1%
6. Wie fair ist Dein Unternehmen im Umgang mit Lieferant*innen?
Solidarische und gerechte Geschäftsbeziehungen, beide Seiten an langfristiger Zusammenarbeit ausgerichtet, Preisgestaltung berücksichtigt angemessenen Anteil an der Wertschöpfung
52% 8% 8%
7. Achtet Dein Unternehmen auf einen fairen Umgang in der gesamten Lieferkette?
Menschenrechte und ökologische Standards bei Zulieferern eingehalten
54% 24% 22%
8. Wie fair ist Dein Unternehmen im Umgang mit der Natur?
Respektvoller Umgang mit der Mitwelt und natürlichen Ressourcen, es wird nur so viel der Natur entnommen, wie in kurzer Zeit nachwachsen kann, Müll/ Abgase werden vermieden, stattdessen wird Kreislaufwirtschaft praktiziert
63% 21% 16%
9. Ist Dein Unternehmen daran interessiert, die Umwelt zu entlasten?
Auswirkungen der Naturzerstörung werden reduziert, transparenter Umgang und kontinuierliche Verbesserung von Aktivitäten und Umbauten zur Umweltbelastung, neue Erkenntnisse dazu werden geteilt und zum Wohle aller eingesetzt
63% 20% 17%
10. Wie fair ist Dein Unternehmen gegenüber dem Gemeinwohl?
Beitrag zum Gemeinwohl, diesen Beitrag als Ziel des Wirtschaftens benannt, Produktion von Dingen, die gebraucht werden, für Menschen Angebot von sinnvollen Produkten und Dienstleistungen für die Gestaltung ihres Lebens
72% 19% 9%

Im Oktober 2024. Gemeinwohl Ökonomie Göttingen, goettingen@econgood.org